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Eurohypo

Die Eurohypo AG sitzt auf einem Pulverfass - Marktkenner bewerten das Institut als „hochgiftig“.

„Ich warte jeden Tag darauf, dass es knallt“, sagt ein Marktkenner über das eventuelle Schicksal der Eurohypo. Ihr könnte ähnliches blühen, wie der Hypo Real Estate (HRE), die bisher in Deutschland ein Einzelfall war. Ein ehemaliger Immobilienbanker bezeichnet die Eurohypo als „hochgiftig“, denn seines Wissens sitzt die Bank noch auf Kreditrisiken aus dem Jahr 2000. Dabei handelt es sich um Altlasten aus den Vorgängerinstituten Rheinhyp, Deutsche Hypothekenbank und der alten Eurohypo. „Die haben noch nicht einmal ein bereinigtes Buch aus der Vergangenheit, sondern haben noch Risiken draufgesattelt.“

Jedoch dürften die eigenen Altlasten sogar das kleinere Problem der Eurohypo AG sein. Viel ernster sind die Brocken, die von der Essen Hyp in die Bank geschoben wurden als der Staatsfinanzierer Anfang 2008 auf die Eurohypo verschmolzen wurde. „Eigentlich hätten die zum Insolvenzrichter gemusst“, grollt es aus dem Eurohypo-Umfeld. Vor allem die Zinsspekulationen der Essen Hyp bereiten der Eurohypo Sorgen.

Die Commerzbank-Tochter schreibt im laufenden Staatsfinanzierungsgeschäft dagegen Gewinne.

Das ist eine Botschaft, die von Konzernseite gerne verschwiegen wird. Schließlich würde das dem Sündenbock-Image schaden, das die Commerzbank für die Eurohypo aufgebaut hat, vermutet ein ehemaliger Eurohypo-Angestellter. „Wir waren für die Commerzbank immer die Deppen“.

Eine Mutter-Tochter-Liebe gab und gibt es zwischen Commerzbank und Eurohypo nicht. „Die wollten nicht teilen, sondern immer nur herrschen“, beschreibt ein anderer Ex-Eurohypobanker die negative Stimmung. Die Welt sei in Ordnung gewesen, solange Gewinne geschrieben wurden. Nunmehr, nach einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro, ist sie es nicht mehr, und die Zukunft der Eurohypo ist ungewiss.

Dass die Commerzbank den Spezialfinanzierer am liebsten loswerden würde, ist inzwischen trotz anfänglicher Dementi durch den Konzernchef Martin Blessing ein offenes Geheimnis.

Es dürfte Blessing daher äußerst leicht gefallen sein, auf die Forderung von EU-Wettbewerbshüterin Neelie Kroes einzugehen, die Eurohypo im Gegenzug für die Genehmigung der 18,2 Milliarden Euro Staatshilfen abzustoßen. Das ist offiziell von der Bundesregierung zwar noch nicht bestätigt worden, aber man kann davon ausgehen, dass alles darauf hinausläuft.

Fraglich ist nun, wer sich zurzeit für einen angeschlagenen Immobilienfinanzierer interessieren könnte. Ein Verkauf ist wohl nur in Einzelteilen möglich, nachdem die Bank wieder auf gesunde Beine gestellt wurde. Antworten, wie es mit der Eurohypo weitergehen soll, wird ein von der Unternehmensberatung McKinsey erstellter Bericht liefern.

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Joachim Cäsar-Preller

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